Ein kürzlich veröffentlichtes Review bulgarischer Wissenschaftler überrascht mit einem spannenden Zusammenhang zwischen der Einnahme von Statinen, einer möglichen Gefäßkalzifizierung und der daraus hervorgehenden Notwendigkeit für eine Vitamin K2-Supplementation.
Das Team um Zhelyazkova-Savova und Kollegen untersuchte in einer Querschnittsstudie mit 98 Teilnehmern die Auswirkungen von Statinen auf die Kalzifizierung der Gefäßwände und die regulierenden Vitamin K-abhängigen Proteine. Die Teilnehmer hatten eine manifestierte kardiovaskuläre Erkrankung oder gehörten der Kontrollgruppe an, deren Teilnehmer ein moderates Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung aufwiesen. Beide Gruppen wurden weiter unterteilt in solche, die Statine einnahmen und solche, die keine Statine einnahmen.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Coronary Artery Calcification Score (CACS), der ein Marker für den Grad der Verkalkung der Koronararterien darstellt, bei Statinverwendern im Vergleich zu Nicht-Verwendern sowohl in der Untersuchungsgruppe als auch in der Kontrollgruppe erhöht war. Darüber hinaus zeigte sich ein deutlich höherer Anteil untercarboxyliertem Osteocalcins (ucOC) und ein steigendes Verhältnis von untercarboxyliertem Osteocalcin zu carboxyliertem Osteocalcin (cOC). Die Carboxylierung von Osteocalcin ist notwendig für die Einlagerung von Calcium aus den Gefäßen in die Knochen. Ein niedriger Anteil cOC ist ein Marker für einen Vitamin K-Mangel und erhöht das Risiko für Gefäßkalzifizierungen. Die Wissenschaftler vermuten ausgehend von ihren Ergebnissen, dass Statine Vitamin K-abhängige Proteine inhibieren und dadurch die Gefäßkalzifizierung vorantreiben.
Statine inhibieren Vitamin K-abhängige Proteine und tragen dadurch zur Kalzifizierung der Gefäße bei. Eine höhere Zufuhr von Vitamin K2 könnte das Risiko der Gefäßverkalkung durch Statine reduzieren.
Ihr Team von Dr. Pontasch
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Karapetyan, L. et al.
Zhelyazkova-Savova MD, Yotov YT, Nikolova MN, Nazifova-Tasinova NF, Vankova DG, Atanasov AA, Galunska BT.
Statins, vascular calcification, and vitamin K-dependent proteins: Is there a relation?
Kaohsiung J Med Sci. 2/2021